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Süßes

Nuss Baiser Kipferl

11/12/2018

Ich mag eigentlich keine Kekse und, nur wenn es gar nichts anderes gibt, esse ich mal eines (alleine auf einem einsamen Berggipfel oder so). Aber natürlich hat jede Regel Ausnahmen. Irgendwann, kurz vor Weihnachten, vergesse ich meine Abneigung und backe fröhlich Plätzchen. Trotzdem gibt es nur ein paar Sorten, die ich wirklich für wert befinde gebacken zu werden (hallo Vanillekipferl) und nur ganz selten schafft es ein neues Mitglied in den Klub der Auserwählten.

Den neuesten Zugang habe ich in einem österreichischen Restaurant Kochbuch (Mein Pannonien/Max Stiegl) gefunden, welches vor allem Rezepte für Innereien beinhaltet. Aber zwischen den Nieren und Herzen befand sich auch ein Rezept für Burgenländer Kipferl. Das Rezepte sprach mich an, da es mit einem kalten Hefeteig hergestellt wird, der direkt verarbeitet werden kann. Anstelle mühsamer Austecherrei, muss man ausserdem nur eine Rolle formen und mit einem Glas die Kipferl abstechen. Es erschien mir so einfach.

In der Praxis hat es sich dann als unmöglich erwiesen so hübsche Kipferl wie im Buch zu produzieren – aus meinen quillt immer das Baiser hervor, formt dabei aber eine ausgesprochen köstliche Wolke. Nicht besonders schön, etwas fragil, aber ausgesprochen lecker und vielschichtig.

Geschmacklich sind die Burgenländer Kipferl eines der besten Plätzchen Rezepte, die mir seit langem untergekommen sind. Aber eine jede Burgenländer Oma würde beim Anblick meiner Kipferl wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und mir erklären, dass ich nicht so viel Baiser draufklatschen soll. Aber mir schmeckt es gerade so. Damit jetzt niemand das Gefühl hat, ich ruiniere sein traditionelles Rezept, nenne ich sie einfach nur Nuss Baiser Kipferl. Jetzt kann mir niemand mehr was.

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Nuss Baiser Kipferl

Zutaten

Für den Teig:

  • 250 Gramm Butter
  • 400 Gramm Mehl
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 125 ml Milch, kalt
  • 2 EL Zucker
  • 3 Eigelb
  • 1 Prise TL Salz

Für die Füllung

  • 200 Gramm Nüsse 
  • 3 Eiweiß
  • 200 Zucker
  • 1 EL Zimt

Anweisungen

Als Erstes die Butter schmelzen und abkühlen lassen. Alle Zutaten für den Teig mischen und solange kneten, bis ein glatter Teig entsteht. Falls er zu trocken ist, noch ein paar Löffel Milch hinzufügen. Der Teig ist ein kalt geführter Hefeteig, der sofort verwendet werden sollte und nicht zu ruhen braucht.

Für die Füllung die Nüsse in einer Küchenmaschine grob mahlen, ich mag es gerne, wenn noch ein paar größere Stücke dazwischen sind. Das Eiweiß steif schlagen, dabei nach und nach den Zucker einrieseln lassen.

Den Herd auf 180 Grad Ober/Unterhitze vorheizen.

1/3 des Teiges in ein Rechteck ausrollen, der Teig sollte nicht dicker als 2 - 3 mm sein. Es ist hilfreich das auf einem Tuch zu tun, das es einem später erleichtert den Teig aufzurollen. Auf dem Teig ein Drittel des Eischnees verteilen, am oberen Rand ein Stück freilassen, damit dort nichts beim Aufrollen herausquillt. Ein Drittel der Nüsse und des Zimts gleichmäßig darüberstreuen. Den Teig fest aufrollen und die Rolle mit einem scharfen Messer im Zickzack in Dreiecke schneiden.

Dreiecke auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und für ca. 15 Minuten goldgelb backen. Auskühlen lassen und mit etwas Puderzucker bestäuben.

Notizen

Ich verwende am liebsten Walnüsse, aber es schmeckt auch gut mit Haselnüssen oder Mandeln.

Ihr könnt auch versuchen die Kipferl mit einem Glas abzustechen, damit sie die typische halbrunde Form bekommen. Ich finde das aber schwieriger.

 

Filed Under: Süßes Tagged With: backen, Weihnachten, plätzchen

Milchnudeln mit Zitrone & Honig

30/11/2018

Es war recht ruhig hier auf dem Blog in letzter Zeit, aber ich habe gute Gründe dafür – ich war in Memphis um an den SAVEUR Blog Awards teilzunehmen für welche ‘Cooking for Elephants’ in der Kategorie ‘Best New Voice’ nominiert war. Und ich habe tatsächlich gewonnen!!! Das letzte Mal als ich so aus dem Häuschen war, etwas zu gewinnen, war mit 9 Jahren eine Plüsch Wildsau auf dem Rosenheimer Herbstfest. Prioritäten verändern sich mit dem Alter.

Den renommierten SAVEUR Award zu gewinnen hat mir sehr viel bedeutet, gerade da ich noch nicht so lange blogge und bis vor kurzem oft zu schüchtern war überhaupt davon zu erzählen. Ich habe die SAVEUR Awards seit Jahren verfolgt, so viele tolle Blogs dort entdeckt und mir dabei nie vorstellen können auch einmal zu den Gewinnern gehören zu können. Vielen Dank an Alle hier die für mich gestimmt haben!

Die Reise nach Memphis war aber auch eine grosse Sache, da es das erste Mal in 3 Jahren war, das ich wieder etwas alleine gemacht habe, ohne meinen kleinen Sohn. Ich habe zwar in einem früheren Leben die halbe Welt alleine bereist, aber jetzt fühlte es sich auf einmal eigenartig an ohne den Zwackel im Schlepptau. Irgendwie hat mich das Muttersein auf einen anderen Planeten geschossen und ich muss mich immer noch mit der neuen Aussicht arrangieren..

Wie auch immer, bevor ich hier noch sentimental werde, lasst uns zum Rezept übergehen. Ich habe Milchnudeln oder Semai Payesh/Vermicelli Kheer gekocht. In Indien gibt es für dieses Gericht viele Namen, abe es handelt sich dabei immer um feine, geröstete Nudeln, die solange in Milch gekocht werden, bis sie sich in eine wohlig, milchige Süßspeise verwandeln, die dem Milchreis ganz ähnlich ist, aber wesentlich schneller gemacht wird.

Traditionellerweise werden die süßen Nudeln mit Kardamon gewürzt, aber da mir war mehr nach Zitronenschale, Honig und Orangenblütenwasser verwendet. Diese Version fühlt sich etwas frischer und leichter an, wie Sonnenschein an einem Wintertag. Aber bitte verwendet Kardamon, wenn euch mehr dannach ist.

Die Nudeln schmecken auch gut in Mandelmilch gekocht, dafür müsst ihr aber eine relativ dicke hausgemachte verwenden, sonst wird es nicht sämig. Die Vermicellis sollte es in jedem Asialaden geben.

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Milchnudeln mit Zitrone und Honig

3 - 4 Portionen

Zutaten

  • 60 Gramm zerbrochenen Vermicelli
  • 600 ml Milch
  • eine Handvoll Rosinen
  • 1 TL fein abgeriebene Zitronenschale
  • 3 - 4 EL milder Honig
  • Einige Tropfen Orangenblütenwasser (optional)
  • Ein paar gehackte Pistazienkerne zur Dekoration (optional)

Anweisungen

Die Vermicelli unter ständigem Rühren bei mittelhoher Hitze rösten bis sie leicht braun sind und angenehm duften. Die Milch, Rosinen und Zitronenzeste hinzufügen und zum Kochen bringen, dabei immer weiter rühren. Die Hitze etwas reduzieren und für ein paar Minuten simmern bis es in etwa die Konsistenz von einer dicken Suppe hat. Beim Abkühlen wird alles nochmal um einiges dicker, deswegen mit dem Kochen aufhören bevor die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Mit Honig und Orangenblütenwasser abschmecken und in kleine Schälchen füllen und mit Pistazien bestreuen. Man kann die Milchnudeln warm oder kalt essen, sie schmecken immer gut.

Notizen

Ihr findet die indischen Vermicelli (Seviyan) vermutlich im Asialaden. Dabei handelt es sich um feine Nudeln aus Weizenmehl, die in ungefähr 2 - 3 cm grosse Stücke gebrochen wurden. In Indien kann man sie auch bereits geröstet kaufen. 

Es spricht aber auch nichts dagegen ganz 'normale' feine Nudeln zu kaufen (Suppennudeln oder Engelshaarnudeln), die sollte es im ganz normalen Supermarkt geben.

 

 

Filed Under: Süßes Tagged With: kheer, indische rezepte

Bengalische Tomaten Marmelade

11/09/2018

Bengalische Tomaten MarmeladeIn West Bengalen (dem ostindischen Bundesstaat aus dem mein Mann stammt) ist das Mittagessen keine spontane Angelegenheit sondern eine wohl choreografierte Abfolge an Gerichten und Geschmacksrichtungen.

Dabei ist es undenkbar, das eine Mahlzeit aus nur einem Gericht besteht. Auch werden die verschiedenen Gerichte nie zusammen gegessen, sondern immer nacheinander, so das sich die subtilen Aromen der bengalischen Küche nicht vermischen. Zusammengehalten wird alles von einer großzügigen Portion Gobindobhog Reis. Meine Schwiegermutter isst meistens als Letzte, da sie so beschäftigt damit ist uns ein Gericht nach dem Andren zu reichen (die Feministin in mir regt das immer furchtbar auf, aber ich glaube das es ihr wirklich nichts ausmacht).

Am Anfang einer bengalischen Mahlzeit gibt es immer etwas Bitteres um den Appetit anzuregen und die Verdauungssäfte ins Fließen zu bringen (oft in Form von Bittergurken oder Neem Blättern). Darauf folgt etwas Gebratenes, ein Dal, ein oder mehreren Gemüsegerichten und danach isst man Fisch oder manchmal auch Fleisch. Zum Abschluss der Mahlzeit gibt es immer etwas Süßes, aber nicht in Form eines Desserts, sondern meistens gibt es ein Löffelchen würzig süßes Chutney, das man elegant mit den Fingern vom Teller schleckt. Danach ist man satt, glücklich und, wenn Wochenende ist, folgt jetzt ein ausgedehnter Mittagsschlaf.

Panch Phoran Bengalisches FuenfgewuerzAuch wenn heutzutage die Traditionen ein bisschen verblassen und nicht mehr ganz so viele Gerichte gekocht werden, ist die klare Reihenfolge an Gerichten und Geschmacksrichtungen eine wichtige (und sehr schöne) Eigenschaft der bengalischen Küche und ein entscheidender Unterschied zu anderen indischen Küchen (was man in einem indischen Restaurant in Deutschland bekommt, ist übrigens meistens eine schlechte Variante der punjabischen Küche).

Meine Schwiegermutter ist ein Schleckermäulchen und so freut sie sich immer am meisten auf das süße Chutney und das nachfolgende Rezept basiert auf ihrem Tomaten Chutney. Traditionellerweise wird es mit Datteln gekocht und ist eher leicht flüssig. Ich persönlich bevorzuge es in Form einer Tomaten Marmelade, da diese sich länger hält und die etwas festere Textur mehr Anwendungsmöglichkeiten bietet. Wir essen es auch in Sandwiches, als Dip oder zusammen mit etwas Käse. Es ist süß, leicht scharf und gewürzt mit dem sensationellen bengalischen Fünfgewürz Panch Phoran.

Die Gewürzmischung Panch Phoran ist einen eigenen Blogpost wert und deswegen will ich hier gar nicht mehr dazu sagen. Außer – vertraut mir und kauft ein Päckchen, es ist sein Geld wert! Ihr bekommt es in den meisten Asialäden oder online, auch viele Gewürzhändler bieten es mittlerweile an. Und keine Sorge, es ist keine Eintagsfliege und kann für viele Gerichte verwendet werden, ich werde in Zukunft auch noch mehr Rezepte damit posten.

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Bengalische Tomaten Marmelade

Für 3 - 4 Gläser.

Zutaten

1,5 kg Tomaten

600 Gramm Gelierzucker 2:1

3 TL fein geriebenen Ingwer

1 EL Chilipulver

2 EL Panch Phoran

1 TL Salz

60 ml Apfelessig oder Zitronensaft

Anweisungen

Die Tomaten waschen und grob würfeln.

Die Tomaten, Salz und den Gelierzucker in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Bei mittlerer Hitze ca. 10 - 15 Minuten köcheln.

Währenddessen eine kleine Pfanne erhitzen und das Panch Phoran Gewürz anrösten bis die Gewürze aromatisch riechen. Sofort aus der heißen Pfanne geben, damit diese nicht verbrennen.

Panch Phoran, Chillipulver, geriebenen Ingwer und Essig zur Tomatenmischung geben. Man sollte die Marmelade an diesem Punkt einmal abschmecken ob die Essigmenge und Chillimenge ausreichen und eventuell noch etwas hinzufügen. Aufkochen und 5 Minuten  sprudelnd kochen lassen.

In sterilisierte Gläser füllen, zuschrauben und noch heiß umdrehen und auf den Deckel stellen.

Notizen

Man kann die Marmelade auch ohne Pektin herstellen, da Tomaten bereits recht viel Pektin enthalten. Dazu muss man das ganze ca. 1 Stunde köcheln lassen bis es von alleine dick wird.

Mir persönlich ist das zu langwierig, deshalb bevorzuge ich die Version mit Pektin.

Filed Under: Salziges, Süßes, Gewürze

Mais Safran Dessert

03/09/2018

Mais Safran DessertAuch in Indien ist gerade Saison für frischen Mais, er ist zwar kein typisch indisches Gemüse und wird nur in wenigen traditionellen Gerichten verwendet, aber man bekommt ihn oft frisch geröstet am Straßenrand. Als ich meinen Mann kennelernte kauften wir uns oft frisch gerösteten Mais bei einem Straßenhändler während wir ziellos durch Delhis Strassen wanderten. Es wäre wahrscheinlich eine furchtbar romantische Erinnerung, wenn mir dabei nicht dauernd der Mais zwischen den Zähnen hängen geblieben wäre.

Im Punjab, wird der getrocknete Mais im Winter zu Maismehl gemahlen und zu dicken, gelben Fladenbroten verarbeitet, die zusammen mit einem würzigen Gemüse aus Senfblättern gegessen werden (Makki ki Roti aur Sarson ka Saag). In Rajasthan hingegen wird aus dem süßen Mais eine Art Maispudding oder Kheer gemacht. Der frische junge Mais wird dazu von den Kolben gerieben und mit Milch, Zucker, Kardamom und Safran solange gekocht bis ein dicker und süßer Brei entsteht, ganz ähnlich dem indischen Milchreis, aber mit dem süßen Aroma von Mais.

Wenn man relativ junge, weiche Maiskolben bekommt ist die Konsistenz des traditionellen Rezeptes fantastisch! Aber wenn der Mais nicht mehr ganz so jung ist (oder man gefrorene Maiskörner verwendet) hat man wieder das Problem mit den etwas faserigen, harten Stückchen, die ich so gar nicht mag. Deswegen habe ich das Rezept in einen cremigen Pudding umgewandelt, der zwar wunderbar nach süßem Mais schmeckt, aber ganz samtig und weich ist und einem auch bei einem ersten Date keine Probleme bereitet. Im Rezept unten erläutere ich beide Varianten.

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Mais Safran Dessert

Für 3 - 4 Personen

Zutaten

Mais Creme

  • 1,5 Tassen Maiskörner (von 2-3 Maiskolben oder gefrorene)
  • 500 ml Milch
  • 1/4 TL Safran
  • 1 TL Speisestärke
  • 1-3 EL Honig

Zum Dekorieren

  • gehackte Nüsse
  • essbare Silberfolie
  • Granatapfelkerne

Anweisungen

Die Maiskörner mit einer Boxreibe von den Kolben abreiben, dabei alle austretende Flüssigkeit auffangen.

Mais, ausgetreten Flüssigkeit und die Milch in einen Mixer geben und pürieren. In ein Mulltuch oder einen Nussmilchbeutel geben und kräftig ausdrücken. Es sollten nur mehr relativ trockene Schalenreste im Tuch verbleiben.

Den Safran mit etwas Zucker in einem Mörser zereiben. Die Speisestärke in 2 EL kalter Milch auflösen.

Die Maismilch in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze 10 Minuten köcheln. Die Milch sollte sich dabei um ca 1/3 reduzieren und leicht dicklich werden. Den Safranzucker hinzufügen und kurz weiterköcheln. Die angerührte Speisestärke mit einem Schnebesen einrühren. Die Hitze kurz erhöhen, 1x aufkochen lassen und den Topf vom Herd nehmen.

Man kann den Honig entweder jetzt einrühren oder kurz vor dem Servieren darüber träufeln (was mir besser schmeckt). Je nachdem wie süß der Mais ist braucht man mehr oder weniger.

Die Creme kann warm oder kalt serviert werden. Lässt man sie abkühlen muss man ein Stück Folie auf die Oberfläche legen damit sich keine Haut bildet.

Vor dem Servieren eventuell noch einmal mit einem Schneebesen aufschlagen und mit gehackten Nüssen, Silberfolie oder Granatapfelkernen dekorieren. Die Konsistenz ist leicht flüssiger als ein Pudding.

Notizen

Wer jungen Mais hat und das rajasthanische Originalrezept kochen will kann den abgeriebenen Mais direkt in die Milch geben und solange köcheln bis es die Konsistenz eines leicht flüssigen Milchreis hat. Die Speisestärke wir in diesem Fall nicht benötigt, alle anderen Zutaten bleiben gleich.

Man kann auch 1/2 TL gemahlenen Kardamon hinzufügen.

 

 

 

 

 

 

 

Filed Under: Süßes, Gewürze

Der Mohnkuchen meiner Großmutter

29/08/2018

Ehrlich gesagt ist dieses Rezept gar nicht das meiner Großmutter, aber es erinnert mich an sie und an ihren Mohnkuchen. Sie buk ihn in einer Guglhupfform, er war dunkelgrau, randvoll mit Mohn und dick mit Puderzucker bestäubt. Es gab ihn oft zum Nachmittagskaffee in großer Familienrunde und alle liebten ihn. Aber wir haben keines ihrer Rezepte aufgeschrieben. Es erschien nie nötig und ich konnte mir auch nie so richtig vorstellen, das sie irgendwann einfach nicht mehr da ist. Das ist natürlich ziemlich blöd, aber mit dem Tod ist es ähnlich wie mit dem Klimawandel – er ist stets präsent, schwer zu verstehen und am liebsten blenden wir ihn aus.

So ist keines ihrer Originalrezepte erhalten geblieben, nur ein paar Tips und Tricks, Dinge die ich beim Zusehen gelernt habe und natürlich die Erinnerung an den Geschmack. Am Tag nach ihrer Beerdigung beschlossen wir in ihrem Gedenken zusammen zu kochen, aber nichts klappte so richtig. Ich versuchte mich an Serviettenknödeln und Svíčková, dem tschechischen Klassiker. Aber das Fleisch blieb hart und die Soße war zu sauer. Meine Schwester buk einen Rehrücken, der zwar gut war, aber auseinanderfiel. Ich glaube meine Großmutter sah uns schmunzelnd dabei zu und murmelte „das lernt ihr schon noch“.

Mein Mohnkuchen ist mittlerweile ziemlich gut, nicht so wie ihrer, aber er erfasst die Essenz und besteht auch aus sehr viel Mohn, ist aromatisch, saftig und wird von einer dicken Schicht Puderzucker gekrönt. Er würde ihr schmecken.

Da ich keine Guglhupfform habe, backe ich ihn in einer 26er Springform. Am besten lasst ihr ihn eine Nacht durchziehen, dann schmeckt er noch besser.

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Der Mohnkuchen meiner Großmutter

Für eine 26er Springform

Zutaten

  • 6 Eier (L)
  • 150 Gramm Zucker
  • 1 Prise Salz
  • Schale einer Zitrone, abgerieben
  • 150 Gramm weiche Butter
  • 250 Gramm Mohnsamen (kein Mohnback)
  • 50 Gramm Nüsse, gemahlen (ich nehme Haselnüsse)

Anweisungen

Als erstes musst du den Mohn mahlen, das geht am besten in einem kleinen Mixer oder einer alten Kaffeemühle. Zur Not kann man sich auch mit einem Mörser behelfen, in jedem Fall muss man die Samen irgendwie bearbeiten, damit die ätherischen Öle austreten und der Geschmack herauskommt.

Mohn und Nüsse miteinander mischen, die Springform mit Butter gut einfetten und den Ofen auf 160 Grad vorheizen.

Die Eier trennen und das Eiweiß mit 50 Gramm des Zuckers und der Prise Salz steif schlagen. Die weiche Butter mit dem restlichen Zucker und der Zitronenschale schaumig rühren und nach und nach die Eigelbe hinzufügen.

Das Eiweiß unter die Eigelbmasse heben, dann die Mohn/Nussmischung vorsichtig unterziehen. In eine gefette 26cm Springform füllen.

Bei 160 Grad Ober/Unterhitze (140 Grad Umluft) 45 - 60 Minuten backen.

Abkühlen lassen und idealerweise vor dem Anschneiden noch einen Tag durchziehen lassen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.

 

 

Filed Under: Süßes

Mango Safran Halwa

09/04/2018

In Indien bringt der Sommer keine Erdbeeren sondern Mangos. Wenn die Hitze langsam unerträglich wird, erscheinen auf einmal süßlich duftende, gelbe Mangos auf den Holzwägelchen der Obstverkäufer. Die Mango bietet einem keinerlei Erfrischung in der drückenden Hitze, sondern ihr süßer Saft rinnt einem die Backen hinunter und hinterläßt ein wunderbares Gefühl von Klebrigkeit und honigsüßer Schwere, in das man sich hineinlegen möchte. Die Mango ist die indische Frucht überhaupt und ihre süße Schwere geht Hand in Hand mit den indischen Süßigkeiten, die von Aromen wie Kardamom, Milch, Ghee, Safran, Rose und Kokosnuss geprägt sind und auch keinerlei frische und säuerliche Akzente besitzen.

Mango Safran Halwa

Eine der Süßigkeiten, die in den meisten Bundestaaten Indiens, sowie in Pakistan, Bangladesh und Afghanistan genossen wird, ist das sogenannte Sooji ka Halwa, eine dicke, süße Griespaste die mit reichlich Ghee und Kardamon zubereitet wird. Halwa wird oft schon zum Frühstück zusammen mit anderen Speisen oder Paratha gegessen (für einen süß/salzig Kontrast) oder einfach zwischendurch ein Löffelchen um sich das Leben zu versüßen.

Ich liebe Halwa mittlerweile, allerdings sind mir die indischen Süßigkeiten meistens einen Tick zu süß und ich bereite mein Halwa lieber mit reichlich Mango, Nüssen und Safran aber nur wenig Zucker zu. Ihr solltet aber nicht am Ghee (bzw Kokosöl, wenn ihr es vegan halten wollt) sparen, da dies entscheidend ist für den Geschmack und das reichhaltige Mundgefühl.

mango safran dessert halwa
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Mango Safran Halwa

Eine indische Süßspeise, die am besten lauwarm genossen wird.

Zutaten

  • 80 Gramm Gries 
  • 4 Esslöffel Ghee (alternativ Butter oder Kokosöl)
  • 250 ml Mangopüree (aus der Dose oder frisch, alternativ Mangosaft)
  • 250 ml Wasser
  • 1/2 TL Safran 
  • 1/4 TL Kardamonpulver
  • 1 Prise Salz
  • 1 - 3 EL Zucker (oder Honig)
  • 2 EL Rosinen (optional)
  • 2 EL Cashewnüsse (oder Mandeln, am besten ohne Schale)

Anweisungen

Gib einen Esslöffel vom Ghee in einen Topf und lass es bei mittlere Hitze schmelzen. Dann füge den Gries hinzu und röste ihn unter ständigem rühren bis er ein kleines bisschen dunkler ist und aromatisch riecht. Jetzt reduziere die Hitze auf die kleinste Stufe.

Mische das Wasser mit dem Mangopüree und Safran füge es nach und nach zu dem gerösteten Gries hinzu. Dabei mit einem Schneebesen immer kräftig rühren damit keine Klumpen entstehen. Die Griespaste bei kleiner Hitze und unter ständigem rühren köcheln lassen bis eine dicke Paste entsteht. Jetzt das Kardamonpulver und den Zucker oder Honig hinzufügen. Soviel Zucker hinzufügen bis es für euch die richtige Süße hat.

In einer kleinen Pfanne die restlichen 3 Esslöffel Ghee zum schmelzen bringen und die Cashewnüsse und Rosinen (wenn ihr sie verwendet) darin leicht anrösten bis die Nüsse leicht braun sind und die Rosinen sich aufgeplustert haben. Dann das Ghee mit den Nüssen und Rosinen in die Griesmasse giessen und unterrühren.

In Schüsselchen füllen oder wenn ihr das Halwa in Förmchen geben und stürzen wollt, die Förmchen davor gut ausbuttern.

Notizen

Die Mangos, die man in Deutschland bekommt sind allesamt nicht besonders aromatisch und ich würde lieber Alphonso Mango Püree aus der Dose verwenden. Dies bekommt man in jedem Asialden, achtet aber darauf das es ungesüßt ist. Alternativ könnt ihr auch einfach Mangosaft verwenden. Und wenn euch danach ist probiert es mit Ananassaft oder Orangensaft- und zeste, das schmeckt auch lecker.

Nicht am Ghee sparen!

Wenn euch der Safran zu teuer ist oder ihr keinen im Haus habt, könnt ihr die Menge auch reduzieren oder weglassen. Ich würde dann aber die Kardamonmenge erhöhen. 

 

 

 

Filed Under: Süßes

Ingwer, Hibiskus & Tulsi Elixier

28/02/2018

Vor unserem Haus stehen zwei Hibiskusbäumchen mit leuchtend roten Blüten. An Tagen wo viele Blüten geöffnet und das Bäumchen besonders prachtvoll ist findet sich jedesmal eine Affenherde ein und verzehrt diese genussvoll. Erst habe ich mich schrecklich geärget und bin laut schreiend mit einem Stock in der Hand hinausgelaufen. Dies hat leider keinen bleibenden Eindruck bei den Affen hinterlassen und sie kamen zurück sobald ich wieder im Haus war. Irgendwann kam mir dann die Idee es den Affen gleichzutun – auch wenn diese Hibiskusart normalerweise nicht verzehrt wird konnte sie ja nicht so schlecht sein wenn die Affen so verrückt danach sind. Also begann ich die besonders schmackhaft aussehenden Blüten zu ernten und damit zu experimentieren.

Nach einigen Versuchen hat sich eine scharfe Mischung mit Ingwer, Honig und heiligem Basilikum (Tulsi) als absolute Wucht erwiesen und wir haben jetzt immer eine Flasche davon im Kühlschrank. Das Aroma ist komplex fruchtig und etwas scharf. Ich verwende den Sirup mit Wasser aufgegossen und auch ein Schuß im Tee ist hervoragend. Mit Wasser und Rum ergiebt es einen feinen Cocktail und nach dem Essen ist auch ein Stamperl pur super!  Durch den Ingwer hilft es der Verdaung auf die Sprünge und kann auch gut bei Übelkeit eingenommen werden.

Tulsi gilt den Hindus in Indien übrigens als heilig und ist in den meisten Haushalten zu finden. Es wird in religiösen Ritualen und als ayurvedische Medizin verwendet, sowie weithin als Tee getrunken. Er gilt als Stressbewältiger und der Geschmack ist herb, frisch und sehr aromatisch. Ihr findet den Tee online und im Bioladen. Es ist ein wirklich feiner Tee, wenn ihr Kräutertee mögt lohnt sich die Anschaffung auch ausserhalb dieses Rezeptes. Achtet darauf das ihr den Tee lose und möglichst frisch kauft, da Tulsi schnell seinen Geschmack verliert, mit Tulsi in Teebeuteln habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht. Frischer Hibiskus kann problemlos durch Getrockneten ersetzt werden, zur Not tun es auch die üblichen Teebeutel.

hibiskus tulsi limonade
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Ingwer, Hibiskus & Tulsi Elixier

Ein fruchtig scharfer Sirup, der sich hervoragend eignet um (alkoholfreie) Cocktails herzustellen. Auch ein Schuss im Tee schmeckt super. Ergiebt ca. 1 Liter.

Zutaten

  • 4 EL Tulsi Tee
  • 4 EL getrocknete Hibiskusblüten (oder 12 Teebeutel) oder ca. 30 frische Blüten (leicht angetrocknet)
  • 2 Zitronen (unbehandelt), Saft und Schale
  • 100 ml Ingwersaft (aus ca. 200 Gramm Ingwerwurzel extrahiert), siehe unten
  • 200 Gramm Honig

Anweisungen

Die Zitronenschale abreiben und zusammen mit dem Tulsi und Hibiskustee in ein grosses Gefäß geben. Mit einem halben Liter heissem Wasser aufgiessen und über Nacht an einem kühlen Ort stehen lassen.

Am nächsten Tag den Teeaufguss abgiessen und die ausgepressten Zitronen, den Ingwersaft und den Honig hinzufügen. Diese Mischung bis kurz vor dem kochen auf ca 90 Grad erhitzen und die Temperatur für 1 Minute halten. Der Sirup soll nicht richtig aufgekocht werden, da der Ingwer sonst seinen Geschmack verliert. In sterile Flaschen abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. Der Sirup hält sich so einige Wochen.

Notizen

Für das Entsaften des Ingwers gibt es folgende Möglichkeiten:

Entsafter - Ich entsafte den Ingwer mit einen Langsam-Entsafter, welcher das problemlos bewältigt. Normale Entsafter tun sich etwas schwerer aber es funktiniert auch. Den Ingwer dafür säubern und kleinschneiden. Eventuell muss man zwischendrinn auch mal die Fasern aus dem Sieb entfernen.

Küchenmaschine - den gesäuberten und kleingeschnittenen Ingwer zusammen mit 2 Tasse des abgeseihten Teeaufguss in eine Küchenmaschine geben, pürieren und durch ein Tuch abseihen. Dabei kräftig auspressen damit ihr soviel Saft wie möglic extrahiert.

Reibe - wenn ihr weder Entsafter noch Küchenmaschine habt sollte man die Ingwermenge auf 300 Gramm erhöhen. Den geschälten Ingwer reiben und zusammen mit dem Tulsi und Hibiskus überbrühen und stehen lassen.  Beim abseihen kräftig auspressen.

Filed Under: Süßes, Getränke

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tapioca mais fritter
Eine Mischung aus verdauungsfoerdernden Gewürzen und Samen

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