Auch in Indien ist gerade Saison für frischen Mais, er ist zwar kein typisch indisches Gemüse und wird nur in wenigen traditionellen Gerichten verwendet, aber man bekommt ihn oft frisch geröstet am Straßenrand. Als ich meinen Mann kennelernte kauften wir uns oft frisch gerösteten Mais bei einem Straßenhändler während wir ziellos durch Delhis Strassen wanderten. Es wäre wahrscheinlich eine furchtbar romantische Erinnerung, wenn mir dabei nicht dauernd der Mais zwischen den Zähnen hängen geblieben wäre.
Im Punjab, wird der getrocknete Mais im Winter zu Maismehl gemahlen und zu dicken, gelben Fladenbroten verarbeitet, die zusammen mit einem würzigen Gemüse aus Senfblättern gegessen werden (Makki ki Roti aur Sarson ka Saag). In Rajasthan hingegen wird aus dem süßen Mais eine Art Maispudding oder Kheer gemacht. Der frische junge Mais wird dazu von den Kolben gerieben und mit Milch, Zucker, Kardamom und Safran solange gekocht bis ein dicker und süßer Brei entsteht, ganz ähnlich dem indischen Milchreis, aber mit dem süßen Aroma von Mais.
Wenn man relativ junge, weiche Maiskolben bekommt ist die Konsistenz des traditionellen Rezeptes fantastisch! Aber wenn der Mais nicht mehr ganz so jung ist (oder man gefrorene Maiskörner verwendet) hat man wieder das Problem mit den etwas faserigen, harten Stückchen, die ich so gar nicht mag. Deswegen habe ich das Rezept in einen cremigen Pudding umgewandelt, der zwar wunderbar nach süßem Mais schmeckt, aber ganz samtig und weich ist und einem auch bei einem ersten Date keine Probleme bereitet. Im Rezept unten erläutere ich beide Varianten.
Mais Safran Dessert
Für 3 - 4 Personen
Zutaten
Mais Creme
- 1,5 Tassen Maiskörner (von 2-3 Maiskolben oder gefrorene)
- 500 ml Milch
- 1/4 TL Safran
- 1 TL Speisestärke
- 1-3 EL Honig
Zum Dekorieren
- gehackte Nüsse
- essbare Silberfolie
- Granatapfelkerne
Anweisungen
Die Maiskörner mit einer Boxreibe von den Kolben abreiben, dabei alle austretende Flüssigkeit auffangen.
Mais, ausgetreten Flüssigkeit und die Milch in einen Mixer geben und pürieren. In ein Mulltuch oder einen Nussmilchbeutel geben und kräftig ausdrücken. Es sollten nur mehr relativ trockene Schalenreste im Tuch verbleiben.
Den Safran mit etwas Zucker in einem Mörser zereiben. Die Speisestärke in 2 EL kalter Milch auflösen.
Die Maismilch in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze 10 Minuten köcheln. Die Milch sollte sich dabei um ca 1/3 reduzieren und leicht dicklich werden. Den Safranzucker hinzufügen und kurz weiterköcheln. Die angerührte Speisestärke mit einem Schnebesen einrühren. Die Hitze kurz erhöhen, 1x aufkochen lassen und den Topf vom Herd nehmen.
Man kann den Honig entweder jetzt einrühren oder kurz vor dem Servieren darüber träufeln (was mir besser schmeckt). Je nachdem wie süß der Mais ist braucht man mehr oder weniger.
Die Creme kann warm oder kalt serviert werden. Lässt man sie abkühlen muss man ein Stück Folie auf die Oberfläche legen damit sich keine Haut bildet.
Vor dem Servieren eventuell noch einmal mit einem Schneebesen aufschlagen und mit gehackten Nüssen, Silberfolie oder Granatapfelkernen dekorieren. Die Konsistenz ist leicht flüssiger als ein Pudding.
Notizen
Wer jungen Mais hat und das rajasthanische Originalrezept kochen will kann den abgeriebenen Mais direkt in die Milch geben und solange köcheln bis es die Konsistenz eines leicht flüssigen Milchreis hat. Die Speisestärke wir in diesem Fall nicht benötigt, alle anderen Zutaten bleiben gleich.
Man kann auch 1/2 TL gemahlenen Kardamon hinzufügen.
Schreibe einen Kommentar